Was ist „Dungeons and Dragons“?

Wizards of the Coast beschreiben das Spiel auf der eigenen Seite folgendermaßen:

„Im Rollenspiel Dungeons & Dragons geht es um Geschichten aus Welten voller Schwerter und Zauberei. Wie bei allen fantastischen Geschichten ist auch bei D&D die Fantasie die treibende Kraft. Stell sie dir vor, die verfallene Burg im Wald, während es dunkel wird, und wie der Fantasy-Abenteurer auf die Herausforderungen reagiert, die ihm dort begegnen. In der Welt der Fantasie gibt es keine Grenzen.“

Wizards of the Coast – Dungeons and Dragons : „Los Geht’s“;12.01.22 >>Zur Seite<<

Zusammengefasst begibst du dich in diesem Spiel gemeinsam mit deinen Freunden auf eine einzigartige Abenteuerreise. Ihr bestimmt über das Schicksal von Welten, legt euch mit übermächtigen Wesen an und werdet zu den berühmtesten (oder berüchtigsten) Helden des Multiversums.
In diesem Beitrag wird es mehr um das „Was ist es“ als um das „Wie geht es“ gehen.
Wenn dich mehr das „Wie“ interessiert, schau doch mal in meinem Beitrag zu „Wie spielt man Dungeons and Dragons“ nach.


Logo „Dungeons and Dragons“

Ich möchte an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass ich hier kein Geld von Wizards of the Coast oder Hasbro dafür erhalte, hier über das Spiel Dungeons and Dragons zu schreiben! Es ist lediglich eine Leidenschaft, von der ich berichte und hoffe andere damit zu begeistern. : )
Des weiteren verwende ich, der Einfachheit halber, überall die männliche -und damit kürzere- Form (Spielleiter, Spieler, etc.).
Doch damit schließe ich dich, wie auch immer du dich selbst definierst, immer mit ein!
D&D ist immer von Freunden für Freunde. Schön, dass es dich gibt!


Ich will dich natürlich nicht mit zu vielen Details langweilen, deswegen halte ich mich mit dem geschichtlichen Teil bewusst kurz. Ich werde daher nur die groben Stichpunkte nennen.

  • D&D wurde 1974 von Gary Gygax und Dave Arneson zum ersten Mal veröffentlicht.
  • Die heutige Fünfte Edition, genannt „D&D 5E“, erschien 2014.
  • Mittlerweile wird das Spiel -bzw. die Bücher- von Wizards of the Coast vertrieben, zu welchem auch das berühmte Kartenspiel „Magic: The Gathering“ gehört.
  • Wizards of the Coast gehört seinerseits zu Hasbro, die Firma, der wir Spieleklassiker wie „Monopoly“, „Risiko“ oder „Das Spiel des Lebens“ verdanken.

    So viel zum Hintergrund.

Was ist Dungeons and Dragons. Für mich ist es eine Gruppe von Freunden, die sich trifft und gemeinsam eine coole Zeit hat und gemeinsam die verrücktesten, wildesten, spannendsten und tollsten Abenteuer erlebt. Davon lebt das Spiel. Man hat gemeinsam Spaß und erlebt Abenteuer, von denen man sich Jahre später noch gegenseitig erzählt!


Ich ziehe meinen Schwager übrigens heute noch damit auf, dass sein Elf sich bei einer Verfolgungsjagd zu Fuß, beim mehrmaligen Versuch den Bösewicht umzurempeln, beinahe umgebracht hat!!
Zu seiner Verteidigung: Die Würfel waren nicht auf seiner Seite…

Diese Abenteuer finden in den meisten Fällen (aber nicht ausschließlich in einer Fantasiewelt statt. Diese wird vom Spielleiter / Dungeon Master (SL / DM) verbal beschrieben. Alle Gegner und Persönlichkeiten der Welt werden dabei vom DM beschrieben, gesteuert und schauspielerisch ausgespielt. Die Spieler haben dann die Möglichkeit, nach ihrem Ermessen mit ihren Charakteren ebenfalls schauspielerisch, darauf zu reagieren und ihre Handlung zu beschreiben. Ggf. kann der SL auch durch einen Würfelwurf auf einen Fertigkeitswert Erfolg oder Niederlage ermitteln. Dadurch beeinflussen die Spieler den Verlauf der Geschichte, die der Spielleiter sich ausgedacht hat. Seine Herausforderung ist es darauf zu reagieren und die Handlung entsprechend fortzuführen. Ein Beispiel:

Ganz am Anfang unserer Kampagne -aus dem Starter-Set- geht es darum, dass die Spieler einen Handelswagen in eine knapp 70km entfernte Stadt bringen. Ohne etwas zu Spoilern, kann ich sagen, dass sie mitten auf dem Weg dazu gezwungen werden sich zu entscheiden, ob sie etwas nachforschen wollen, oder ob sie ihren ersten Auftrag nachkommen und den Wagen in die Stadt bringen. Ich, als DM, war darauf vorbereitet, dass sie die Nachforschungen anstreben. Doch die Gruppe überraschte mich damit, dass sie einfach weiter zogen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und so musste mich, während des Spiels noch parallel in die, in dem Set vorbereiteten, Orte und Nicht -Spieler-Charaktere (NSC) einlesen.

Meine Aufgabe als DM ist es, den Spielern eine Welt zu präsentieren, mit der sie durch ihre Charaktere frei interagieren können. Ich habe gewisse Handlungsstränge und Optionen vorbereitet. Aber sie schreiben letzten Endes die Geschichte. Ich moderiere nur und zeige auf, wie die Welt sich durch sie verändert. So entsteht etwas wirklich einzigartiges. Etwas, das es auf der ganzen Welt nur einmal gibt.
Wizards of the Coast hat durch diverse Handbücher, Regelerweiterungen und vorbereitete Geschichten Material für Jahrelangen Spielspaß bereit gestellt. Aber du hast auch die Möglichkeit deine eigene Geschichte und Welt zu erschaffen. Selbst dafür gibt es ein Handbuch, das Dungeon Master Handbuch, um dich darin zu unterstützen.
Du kannst Tolkiens „Herr der Ringe“ nachspielen und schauen, ob deine Spieler es schaffen Sauron zu stürzen.
Vielleicht spielt ihr, dass ihr heute gemeinsam an eurem Tisch sitzt und seht einen Kometen vor dem Fenster vorbeiziehen. Ihr stürmt hinaus und findet ihn im Garten. Ein eigenartiges Licht geht davon aus. Ihr könnt nicht widerstehen und berührt ihn. WUSCH! Das Licht hüllt euch ein und plötzlich entdeckt ihr neue Kräfte! Die Regierung bekommt davon Wind und nun werdet ihr im geheimen mit gefährlichen Aufträgen betraut. Eure Eltern dürfen es aber nicht wissen. Was nun?
Deine Fantasie setzt hier die Grenzen deiner Möglichkeiten. Sei es Fantasy, Science Fiction, Horror, Steampunk, Mystery oder Krimi. Schaut was euch gefällt, redet miteinander und los geht es!

Pädagogischer Aspekt

Pen&Paper-typische Würfel
Joe-Mandolado via Unsplash.com

-Disclaimer: Ich bin kein Pädagoge!
Insofern spreche ich hier als Vater und jemand, der seine Beobachtungen im Umgang mit Kindern, Teens, Jugendlichen und den Gesprächen mit anderen Eltern reflektiert hat. Solltest du pädagogisch ausgebildet sein und möchtest deine Erfahrungen mit mir Teilen, lass gerne ein Kommentar da!!-
D&D ist meiner Meinung nach super toll, um seinem eigenen Alltag mal für drei bis ?? Stunden zu entfliehen.
Interessant für Eltern ist, dass Kinder sich durch die vielfältigen Spielmechaniken viel mit Lesen und einfachem Kopfrechnen auseinander setzen. Erfahrungsgemäß passiert das automatisch, sofern generelles Interesse am Spiel beseht. Wird bspw. von einem Charakter angestrebt, eine Tür einzutreten, wird ein Stärke oder Akrobatik-Wurf gefordert. Das bedeutet, dass ein 20-Seitiger Würfel (W20) geworfen (Ergebnis 13) und mit dem Stärke-Modifikator (+2) addiert wird. Also 13+2. Das ergibt 15 und wäre in den meisten Fällen ein Erfolg.
Oder ein Charakter erleidet 16 Schadenspunkte. Dann wird dieser von den vorhandenen Lebenspunkten (z.B. 43) abgezogen ( 43-16= 27).
Das läuft einfach so nebenbei. Und mit vielen bunten Würfeln zu spielen, macht es auch viel attraktiver.
Ich habe auch schon mehrere Spieler erlebt, die keine Bücherratten waren und nach der Anschaffung des Spielerhandbuches sehr viel am Lesen waren.
Des Weiteren schlüpfen die Spieler immer wieder in eine Rolle. So wird ein introvertierter Junge, der sich kaum vor anderen traut zu sprechen, zu Tronk dem Halbork-Barbaren, der in jeder Taverne aufsteht und laut nach einem Kampf verlangt. Das wird am Spieltisch natürlich auch lautstark so gespielt. Und je nachdem auch von den Mitspielern im Spiel, entsprechend der Situation mit johlen oder Stöhnen aufgegriffen. Andere DMs berichten von Spielern, die für ihre Barden-Charaktere Gedichte und Lieder geschrieben und am Tisch vorgetragen haben.
Das setzt natürlich ein gewisses Vertrauen und eine entsprechende Kultur am Spieltisch voraus.
Das schafft eine einzigartige spezielle Atmosphäre, die es einem erlaubt auch mal verrücktes auszuprobieren. Natürlich sollte es Absprachen und Rahmenbedingungen geben. Aber dazu werde ich einen separaten Beitrag zu schreiben.
Wie genial ist es, zu sehen wie Menschen mit verschiedenen sozialen Ängsten oder Einschränkungen durch ihre Charaktere neue Seiten an sich selbst entdecken und entwickeln können?
Das ist Dungeons and Dragons. Und deswegen liebe ich es so.

Was ist D&D für euch? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.
Habe ich noch etwas vergessen? Lasst es mich gerne wissen.
Ich freue mich auf euch!


Veröffentlicht von DMCafé

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Ein Kommentar zu “Was ist „Dungeons and Dragons“?

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